Was Sie sonst noch wissen sollten

Bis zu welchem Alter sind Implantate möglich?

Implantate sind erst nach abgeschlossenem Knochenwachstum ab etwa 18 Jahren möglich. Das heißt, dass bei Jugendlichen keine Implantate gesetzt werden können. Nach oben gibt es keine Grenzen. In den meisten Fällen können Implantate bis ins hohe Lebensalter gesetzt werden.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Implantation?

Man unterscheidet vier mögliche Implantatphasen:

  1. Sofortimplantation: Dabei wird das Implantat sofort nach dem Zahnverlust eingesetzt (entweder nach einem Unfall oder wenn ein Zahn gezogen werden musste). Voraussetzung dafür ist aber ein entzündungsfreies Operationsgebiet.
  2. Frühimplantation: Dabei wird das Implantat 4 - 8 Wochen nach dem Zahnverlust gesetzt. Der Zeitpunkt hängt hier von der Heilung des Zahnfleisches ab.
  3. Verzögerte Sofortimplantation: Diese findet ca. 3 - 4 Monate nach der vollständigen Ausheilung des Zahnfleisches statt.
  4. Spätimplantation: Dabei werden Implantate 6 Monate oder später (auch Jahre später) in den vollständig abgeheilten Knochen eingesetzt.

Welcher Zeitpunkt gewählt wird, hängt von der Lage der Zahnlücke (Schneidezähne sollten aus optischen Gründen schnell ersetzt werden) und von der Qualität des Knochens ab.

 

Wie lange dauert es, Implantate zu setzen?

Das hängt davon ab, welches Implantatsystem verwendet wird und wie viele Implantate gesetzt werden. Näherungsweise kann man sagen, dass für ein Implantat einschließlich Vorbereitung und anschließender Wundversorgung etwa eine Stunde benötigt wird. Bei mehreren Implantaten in einer Sitzung kommen pro Implantat ca. 15 Minuten hinzu.

 

Wie lange dauert die Einheilzeit?

Hier gibt es sehr große Unterschiede, die hauptsächlich vom verwendeten Implantatsystem und der Qualität des Knochens abhängen. Es gibt sofort belastbare Implantate, auf denen direkt nach der Einschraubung Kronen oder Brücken befestigt werden können.

 

Allerdings ist das nur bei sehr guter Knochenqualität und ausreichendem Knochenangebot möglich. Generell gilt: Je früher die Belastung, desto größer das Risiko des Implantat-Verlustes. Bei den meisten Implantaten wird eine mehrmonatige Einheilphase abgewartet:

 

  • Im Unterkiefer ca. 2 - 3 Monate
  • Im Oberkiefer ca. 5 - 6 Monate

 

Diese Zeit braucht der Knochen, um an das Implantat anzuwachsen. Während dieser Zeit sollte das Implantat nicht belastet werden, damit es "in Ruhe" einheilen kann. Im Oberkiefer dauert es deshalb etwas länger, weil der Knochen weniger kompakt als der Unterkieferknochen ist.

 

Bis das Implantat eingeheilt ist, bekommt der Patient ein Provisorium, um die Zahnlücke zu verbergen.

 

Wie lange halten Implantate?

Grundsätzlich können Implantate ein Leben lang halten - wenn sie gut gepflegt und regelmäßig vom Zahnarzt kontrolliert werden. Und wenn der Patient bei guter Gesundheit bleibt. Es gibt viele Patienten, die schon 30 Jahre und länger ihre Implantate haben.

 

Die Erfolgsquote von Implantaten über einen Zehnjahreszeitraum liegt heute bei etwa 88 - 97 %. Zum Vergleich: Normale Brücken haben eine Erfolgsquote von ca. 80 %, Kronen auf eigenen Zähnen von ca. 75 % und wurzelbehandelte Zähne von nur ca. 50 %.

 

Quelle: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Stand 4/00

 

Was verlängert die Lebensdauer von Implantaten?

Zunächst einmal müssen Sie wissen: Die kritischste Phase im "Leben" eines Implantates ist die Einheilphase. Die meisten Implantate gehen in den ersten Wochen und Monaten verloren. Danach sind sie weitgehend "sicher".

 

Deshalb ist es besonders wichtig, die Implantate während der Einheilphase vor ungünstigen Belastungen zu schützen. Am besten gelingt das, wenn sie als zweiteilige Implantate unter dem Zahnfleisch einheilen.

 

Nachdem die Implantate mit Kronen, Brücken oder Zahnersatz versorgt wurden, spielt die sorgfältige und regelmäßige Pflege die größte Rolle für ihre Lebensdauer. Es liegt also viel an Ihnen! Wir zeigen Ihnen nach der Implantation wie und womit Sie Ihre neuen Zähne am besten reinigen.

 

Ein weiterer Faktor für eine längere Lebensdauer Ihrer Implantate ist die regelmäßige (meist halbjährliche) Kontrolle und Professionelle Zahnreinigung in der Praxis.

 

Wenn Sie diese Punkte beachten, haben Sie sehr gute Chancen, Ihre Implantate ein Leben lang zu behalten. Das ist es doch wert, oder?